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Humor und Kommunikation: Trainings, Vorträge, Ausbildung, Coaching

Mittwoch, 08. Oktober 2025 | Humor in der Sozialarbeit

Humor in der Sozialen Arbeit

In unserer Gesellschaft herrscht häufig die Meinung vor, dass kranke, beeinträchtigte oder Menschen in schwierigen Lebenslagen wie auch deren Angehörige nichts mehr zu lachen hätten.  Die Arbeit mit Humor, die in der Psychotherapie, Medizin und Krankenpflege seit den 60er Jahren entwickelt und thematisiert worden ist, ist in der sozialen Arbeit bisher kaum thematisiert worden. Humor steht jedem zur Verfügung: als Ausdrucksmittel – als Brücke zur Kommunikation.  Der persönliche Humor wird nicht nur als soziale Kompetenz erkannt, sondern immer mehr auch als Gesundheitsfaktor. Die heitere Gelassenheit einer humorvollen Haltung verändert jeden Berufs-Alltag. Humor bekommt als Methode in der sozialen Arbeit langsam immer mehr an Bedeutung.

Das Berufsbild in der sozialen Arbeit ist bisher nur mit schicksalhafter Dramatik verbunden. Komik und Lachen sind gerade im sozialen Alltag ein „Schwimmring“, der uns trotz widriger und tragischer Umstände immer wieder ein Schmunzeln abverlangt. 

„Das Leben hört nicht auf, komisch zu sein, wenn Leute sterben, so wenig wie es aufhört, ernst zu sein, wenn Leute lachen.“ (Bernhard Shaw). 

Humor spielt immer mehr eine wichtige Rolle, um mit anderen zu kommunizieren. Mit Lust lachen zu können, sei es über sich selbst oder über andere, erleichtert und schafft immer wieder eine gute Balance zwischen Nähe und Distanz zu den Problemen. Wer Witze macht, oder die echte Freude ausstrahlen kann, relativiert die Wirklichkeit und stellt hergebrachte Sichtweisen in Frage. 

Humor und Lachen haben bei der Begleitung von Familien oder in Krisen befindlichen Menschen vor allem eine beziehungsstiftende oder beziehungsfestigende Funktion. Sie dient gegenüber den Adressaten entweder als Türöffner oder aber als Mittel des Abbaus von Distanz. In einer Studie der Universität Berlin berichten die befragten Sozialarbeiter, dass mit Hilfe von Humor, Kritik leichter gegeben und angenommen wird. Humor helfe blockierende Problemfixierungen zu lösen und trage entscheidend zum Perspektivenwechsel bei. Eine humorvolle Grundhaltung schütze vor allzu großer Belastung, sie diene als Selbstschutz und helfe genügend professionelle Distanz zu halten (Paprotta 2004).

Menschen, die viel lachen sind erwiesenermaßen gesünder als ihre ernsten Mitbürger.

Freud sagt: „…Das Ich verweigert es, sich durch die Veranlassungen aus der Realität (…) zum Leiden nötigen zu lassen.“ (1927,249, 254ff)

Mit Witz und Humor als einer kindlichen Form der Kommunikation gelingt es viel leichter, eine ungezwungene Form des menschlichen Miteinanders herzustellen (Titze 2004). Dieser komische Sinn macht zwischen uns und einem als schwierig empfundenen Ereignis einen Unterschied. So schützt er uns vor einer beklemmenden Überidentifikation.

Eine lachende Soziale Arbeit kann einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung eines professionellen Alltags und zur Lebensführung der Adressaten leisten. Ich halte Humor für ein unterschätztes Element. Geschickt eingesetzt, kann es ein effizientes Lösungsmittel in einer ressourcenorientierten Handlungsstrategie sein.

 

Weiterführende Links

>> Ausbildung zum Humortrainer*innen

>> Ausbildung zum Clown und Gesundheitclown

>> Humor als soziale Kompetenz

>>Die Kunst des Scheiterns

 

Literatur:

Berenbrinker, Karpawitz, Korp, Müller, Titze: Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern (Jahrbuch HumorCare e.V. HCD Verlag)

J-Rüdiger Vogel: Humor in der Krise (HCD Verlag)

H.Bachmaier : Humorstrategien – Lachen macht stark (Wallstein Verlag)

M.Titze/I.Patsch: Die Humor Strategie – Auf verblüffende Weise Konflikte lösen (Kösel Verlag)

Schilling-Muderer: Der Clown in der sozialen und pädagogischen Arbeit (Reinhardt Verlag)