Humor lernen – Methodik
Im Trainingsinstitut HumorKom® wird mit verschiedenen Methoden gearbeitet. Diese sind teilweise von Jenny Karpawitz und Udo Berenbrinker speziell für den Bereich Humor entwickelt oder aus angrenzenden Systemen integriert worden.
Emotionaler Humor ist eine von Jenny Karpawitz und Udo Berenbrinker Anfang der 80er Jahre entwickelte Technik für Clowns, Schauspieler, Humortrainer und Therapeuten, um Gefühle in Körper, Mimik und Sprache humorvoll auszudrücken. Emotionaler Humor verbindet das Clowning mit dem Method Acting von Lee Strasberg.
Wir kommunizieren zu 80% über unseren Körper und unsere Gefühle. Mit der Technik des Emotionalen Humors lernen wir, das wir „mehr“ sind als unsere Gefühle und dass wir in der Grundhaltung eines Schelms und mit den Regeln der Komik jedes Gefühl ausdrücken können. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und das Freiwerden für den eigenen emotionalen Ausdruck ist die Grundlage humorvoller Kommunikation. Um jederzeit in die authentische Kraft echter Gefühle zu kommen, arbeiten die Gründer der Tamala Clown Akademie bereits seit über 30 Jahren mit der Methode von Lee Strasberg und integrieren diese in die Clownsarbeit.
Alle je erlebten Gefühle sind im sogenannten "Emotionalen Gedächtnis" gespeichert und können über die Arbeit mit den Sinneswahrnehmungen erinnert werden. Somit nutzen wir unser eigenes Erleben für eine künstlerische Arbeit als Clown und Clownin. "Emotionaler Humor" ist eine speziell entwickelte Methode, welche die Tiefe und die Leichtigkeit in das Spiel eines modernen Clown bringt. Sie ist auch Basis für das am Trainingsinstitut HumorKom® angebotene Humortraining:
Method Acting
• Grundlagen der Strasberg-Methode
• Erarbeitung verschiedener Gefühlszustände (Emotionales Gedächtnis)
Emotionaler Humor
• Humorvoll mit Emotionen spielen
• Gefühle körperlich ausdrücken
Clowntheater
• Method Acting & Clown-Theater
• Regeln der Komik
• Körpersprache durch Emotionen
Hervorgegangen aus dem Organisationsaufstellen (CoreDynmaik) entwickelte Jenny Karpawitz bereits 2001 die Methode Real Play für die Ausbildung zum Gesundheit!Clown. Diese wurde integriert in die Trainings bei HumorKom. Real Play bedeutet, dass Alltags- oder berufliche Situationen von SeminarteilnehmerInnen nachgestellt werden. Mitwirkende Personen und entsprechende Orte werden möglichst authentisch nachempfunden, so dass der jeweilige Protagonist humorvolle Interventionen einüben kann. Sowohl Sprachwitz als auch körpersprachlicher Humor können im schützenden Rahmen einer Seminarsituation geschult werden. Auch Konfliksituationen können mit der Methode des Real Play lösungsorientiert mit Humor nachgestellt werden.
Das von Jenny Karpawitz und Udo Berenbrinker entwickelte Clown Acting baut das Basiswissen Clown auf systematische und einfache Weise auf. Es ist ein Grundlagentraining, um die ersten Schritte zum Clown-Spiel zu erlernen.
Step 1: Grundlagen eines Clowns
Den eigenen Clown erfahren
Regeln der Komik
Grundsätzlicher Aufbau von Clownsfiguren
Step 2: Clowntypen
Bewegungsabläufe und Training von Mimik & Gefühl
Entwickeln verschiedener Clownfiguren
Step 3: Die drei Kreise kennenlernen
Kontakt zum Partner
Kontakt zu Raum und Requisiten
Kontakt zum Publikum
Dieses Training hilft, den Clown zu erfahren, so wie wir ihn verstehen: Als authentischen Spieler, der mit der inneren Kraft (Gefühle und Körpersprache) berührt und den Blick für andere, frische, neue Wahrnehmungen öffnet. Wesentliche Bestandteile sind dabei der Körper als "Instrument" der Clowns und die "tonale Sprache". Die tonale Sprache ermöglicht es uns, jederzeit mit den Gefühlen in Kontakt zu bleiben, so dass der Zuschauer durch die Körpersprache und Atmung/Stimme die Emotionen des Clowns miterlebt. Dabei benutzen wir nicht, wie traditionell üblich, die Kunstform der Pantomime, sondern die Zeichensprache des Körpers nach Jerzy Grotowski.
Auf diese Weise kann jeder Schauspieler Geschichten mit Bewegungen, Gesten und Stimme darstellen, ohne Objekte und ein opulentes Bühnenbild zu benutzen. Es entsteht ein sehr spannungsreiches und konzentriertes Verhältnis zwischen Spieler und Zuschauer.
Was ist Core-Dynamik?
CoreDynamik ist eine alternative Therapie und Coaching-Methode. Sie integriert Persönlichkeits-und Organisationsentwicklung, Integrative Therapie, Transpersonale Psychologie, Gestalttherapie, Körper- und Bewegungsarbeit sowie Intuitions-und Kreativförderung.
CoreDynamik ist eine Methode, mit der einerseits ganzheitlich-intuitiv, anders analytisch-systematisch mit Personen, Gruppen und Organisationen gearbeitet werden kann. Dies bezieht sich auf berufliche Situationen wie auch auf das Privatleben. Körper, Geist und Seele werden als ein Geschehen betrachtet, das in einem systemischen Bezug zu allen uns umgebenden Aspekten steht.
CoreDynamik liefert hierzu eine Landkarte und Methodik, mit der die Gesamtheit verschiedener Ansätze erarbeitet werden können. Diese Sichtweise führt durch die Aufarbeitung der persönlichen Geschichte. Ausgehend von den Randschichten unserer Persönlichkeit tastend über die Intuition zum Kern (Core). Dadurch entstehen Sprünge in eine neue Dimension unserer Lebensmöglichkeiten in Beruf und privatem Alltag. Wachstum und Selbstheilung geschieht langsam und in Sprüngen.
Die Methode wurde von Dr. Bernhard Mack in den achtziger Jahren entwickelt und seit der ersten Gründung des Institutes im Jahre 1991 weiter ausdifferenziert. Inzwischen existiert ein europaweites Netz von Trainern, Coaches und Therapeuten. HumorKom basiert auf diesem Prinzip, da die Leiter ausgebildete und zertifizierte CoreDynamik-Trainer und Coaches sind. Die Methoden sind in zahlreiche Trainings eingeflossen.
LITERATUR
Dr. Bernhard Mack: CoreDynamik – Wege zum Kern (Junfermann-Verlag)
Dr. Bernhard Mack: Führungsfaktor – Menschenkenntnis (Verlag Moderne Industrie)
Die Schauspiel-Methode von Lee Strasberg – Method Acting – bereitet den Schauspieler darauf vor, jede Aufgabe auf der Bühne oder vor der Kamera zu erfüllen und dabei echte Gefühle erleben und ausdrücken zu können. Der Clown und Comedy-Schauspieler wird dadurch befähigt, die Situation und den Charakter im Spiel von innen heraus zu erleben und immer wieder mit der gleichen Spontaneität wie im wirklichen Leben zu spielen.
Method Acting zeigt den Schauspielern einen konkreten Weg, jedes Gefühl auch unter noch so schwierigen Bedingungen verlässlich hervorzurufen. Authentische Gefühle werden im Augenblick des Spieles oder einer Aufführung erlebt. Erreicht wird dies dadurch, dass Gefühle reaktiviert werden, die durch reale Erlebnisse des eigenen Leben ausgelöst wurden.
Dieser Vorgang ist anhand einer konkreten Technik jederzeit wiederholbar. Die Erlebnisse werden durch einfache Techniken zugänglich gemacht, so dass der Schauspieler die Situation wirklich (wieder-) erlebt. Die Emotionen müssen beherrscht und wiederholbar gemacht werden. Ein systematisches Training ist Vorrausetzung für die erfolgreiche Umsetzung. Die Methode basiert im wesentlichen auf einem speziell für Schauspieler entwickelten Entspannungssystem, auf der Schulung aller Sinne sowie des emotionalen Gedächtnis und der Konfrontation und Bewältigung persönlicher Ängste und Hindernisse.
Im emotionalen Gedächtnis sind alle Gefühle abgespeichert, die wir jemals erlebt haben. Diese sind durch die Methode des Method Acting jederzeit abrufbar und werden für den Zuschauer oder Klienten sichtbar. Gleichzeitig sind alle Sinneseindrücke im assoziativen Gedächtnis gespeichert, und so können alle Objekte, Geräusche oder Gerüche erlebbar gemacht und mit dem Körper ausgerückt werden.
Die Gehirnforschung hat heraus gefunden, dass alles, was wir jemals berührt, geschmeckt oder gerochen haben, in unserem assoziativen Gedächtnis gespeichert ist. Keine andere Schauspiellehre hat so weitreichende Erfolge in Theater und Film erreichen können wie das Method Acting von Lee Strasberg. Schauspieler und Clowns, die mit dieser Methode arbeiten, sind authentisch in ihrem Spiel und überzeugen mit echten Gefühlen.
The Method, wie diese Methode auch genannt wird, wird heute in zahlreichen Theaterschulen und Workshops angewandt und gilt immer noch als Garant für schauspielerische Höchstleistungen und glamouröse Karrieren. Marlon Brando, James Dean, Dustin Hoffmann, Robert de Niro, Jack Nicholson, Jane Fonda, Al Pacino und viele andere gingen durch die Schule von Lee Strasberg.
Während in den achtziger Jahren die Methode in Deutschland noch verpönt war, trafen sich im europäischen Ableger der amerikanischen Schule (European Actor School) in Nancy, Frankreich, bereits Ende der 70er Jahre die Crème der deutschen Schauspieler, um von den Mitarbeitern von Lee Strasberg diese Methode zu erlernen. Auch der Leiter und Gründer unserer Akademie Udo Berenbrinker gehörte als junger Filmschauspieler zur ersten Klasse in Nancy. Zusammen mit Jenny Karpawitz haben beide das System weiterentwickelt und für Schauspieler im Comedy-Bereich und Clowns zum ersten Mal auf der Welt nutzbar gemacht. Das Method Acting ist eine der Grundlagen der in unserer Akademie gelehrten Tamala Schauspiel-Methode.
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